Schlafsack waschen: Die richtige Pflege
Hier findest du alle wichtigen Fragen und eine gute Anleitung rund ums Thema Schlafsack waschen. Mit diesem Ratgeber bist du bestens vorbereitet.
Inhalt
- Kann ich meinen Schlafsack in der Waschmaschine waschen oder ist die Handwäsche besser?
- Bei welcher Temperatur kann ich den Schlafsack waschen?
- Kann ich meinen Schlafsack bei 60 Grad waschen?
- Welches Waschmittel soll ich nehmen?
- Wie oft soll ich meinen Schlafsack waschen?
- Wie wasche ich meinen Daunenschlafsack?
- Wie wasche ich meinen Kunstfaserschlafsack?
- Wie trockne ich meinen Schlafsack richtig?
- Wie bewahre ich meinen Schlafsack richtig auf?
- Wo kann ich meinen Schlafsack professionell reinigen lassen?
- Fazit
Kann ich meinen Schlafsack in der Waschmaschine waschen oder ist die Handwäsche besser?
So funktioniert die Pflege: Wenn der Schlafsack starke Verschmutzungen oder Flecken hat, sollte er in der Waschmaschine gewaschen werden. Ist zum Beispiel etwas im Schlafsack ausgelaufen oder aber er ist nach vielen Malen der Nutzung einfach nur sehr schmutzig geworden, so ist die Maschinenwäsche der Handwäsche vorzuziehen.
Bei dieser Pflege sollten Daunenschlafsäcke grundlegend von Hand gewaschen werden, jedoch können sie auch im Schonwaschgang in der Waschmaschine gereinigt werden. Kunststoffschlafsäcke dürfen ganz normal mit der anderen Wäsche in die Maschine. Dabei sollte man stets auf das kleine Schildchen schauen, das weitere Informationen bereitstellt (wie etwa die empfohlene Wassertemperatur). Damit keine Waschmittelreste im Schlafsack hängen bleiben, kannst du zusätzlich ein Spülprogramm wählen.
Bei welcher Temperatur kann ich den Schlafsack waschen?
In der Regel sollte dein Schlafsack bei ca. 30 Grad Wassertemperatur sauber werden. Hierfür müsste der Schonwaschgang ausgewählt werden. Nach Möglichkeit sollte auf Bleichmittel oder aber einen Weichspüler gänzlich verzichtet werden. Der Grund, der gegen Bleichmittel und Weichspüler spricht, ist die Struktur des Schlafsacks und die verwendeten Materialien. Da er aus mehreren Schichten besteht, welche aus unterschiedlichen Materialien besteht, solltest du ihn so sanft wie nur möglich behandeln – deswegen verwende auch keinen Weichspüler.
Kann ich meinen Schlafsack bei 60 Grad waschen?
Es ist verständlich, dass du einen Schlafsack, der beispielsweise mit sehr viel Schweiß oder anderen übelriechenden Flüssigkeiten in Berührung gekommen ist, bei einer hohen Temperatur waschen möchtest. Spezielle Babyschlafsäcke sind zum Beispiel in den meisten Fällen so konstruiert worden, dass sie ohne Probleme bei 60 Grad Celsius gewaschen werden können. Das kommt jedoch immer aufs Modell an, sodass du hier besser nachschauen solltest, ehe du es einfach „riskierst“.
Ein gewöhnlicher Schlafsack wird bei 40 Grad Celsius noch zusammenhalten, wobei er bei 60 Grad Celsius vermutlich auseinanderfallen könnte. Manche Schlafsäcke sind nämlich an einigen Stellen geklebt und nicht mit Nähten versehen worden und das merkt man in solch einem Fall dann auch recht schnell.
Wichtiger Hinweis: Schließe vor dem Waschen alle Reißverschlüsse, Klettverschlüsse und Knöpfe. Somit beschädigen die Reißverschlüsse nicht das Material beim Waschen. Achte auch auf die Schnürzüge, falls diese schon etwas lose sind, können sie sich beim Waschen vom Schlafsack lösen.
Welches Waschmittel soll ich nehmen?
Das kommt eigentlich ganz auf das Material deines Schlafsacks an. Wenn du ihn von Hand wäschst, empfiehlt sich Funktions- oder Feinwaschmittel. Ansonsten tut es auch ganz normales Waschmittel, welches du auch für deine andere Wäsche verwendest.
Wie oft soll ich meinen Schlafsack waschen?
Bevor du deinen Schlafsack wäschst, überprüfe ihn auf Beschädigungen, Risse und Brüche. Repariere sie schnell, um weitere Schäden oder sogar einen möglichen Füllungsverlust beim Reißen des Schlafsacks während der Maschinenwäsche zu vermeiden! Auch wenn es nicht oft nötig ist, kann eine gelegentliche Pflege dazu beitragen, dass dein Lieblingsschlafsack für viele Campingreisen in gutem Zustand bleibt.
Wenn du dich mit sauberen Sachen in deinem Schlafsack nächtigst und dieser nicht voll geschwitzt oder aber aufgrund einer hohen Luftfeuchtigkeit sehr nass wird, brauchst du ihn auch nicht nach einer Nutzung direkt zu waschen. Anders sieht es aus, wenn er anfängt zu müffeln oder aber wenn du darin zum Beispiel auf einem Grillfest aus Versehen Senf oder Ketchup verschmierst. In einem solchen Fall sollte der Schlafsack auch sofort gewaschen werden, sobald du zu Hause angekommen bist.
Wie wasche ich meinen Daunenschlafsack?
- Einen Daunenschlafsack solltest du im Idealfall mit der Hand waschen. Hierfür füllst du deine Badewanne mit ca. 30 Grad warmem Wasser (das Wasser fühlt sich dann nicht heiß, sondern tatsächlich nur lauwarm an) und benutzt spezielles Fein- oder Daunenwaschmittel.
- Sieh dich einfach mal im Internet um, dort steht dir eine große Auswahl an Daunenwaschmittel zur Verfügung. Wenn du sowas nicht im Haus hast, dann kannst du auch normales Waschpulver oder zur Not auch Seife oder andere Tenside benutzen. Verboten sind hingegen Chemikalien, wie etwa Bleichmittel oder andere aggressive Variationen.
- Mit der Hand massierst du das Waschmittel mit etwas Wasser in den Schlafsack ein, lässt ihn etwas einweichen, um die Füllung gründlich zu reinigen und wäschst ihn anschließend in der Badewanne aus. Am Ende solltest du ihn mit fließendem Wasser von allen Tensiden befreien und ausspülen. Vor allem bei Daunen ist es ausgesprochen wichtig, dass sie vollkommen trocken werden.
- Ansonsten könnte sich Restfeuchtigkeit als recht unangenehm erweisen, denn diese bleibt auch über Wochen bestehen und dann bilden sich eventuell Bakterien- oder Pilzkulturen im Inneren des Schlafsacks. Es ist daher empfehlenswert, den Daunenschlafsack nach der Handwäsche auf den Balkon auf einem Wäscheständer an die Luft zu hängen und von beiden Seiten (also auch einmal von Innen nach Außen ziehen) über mehrere Tage (nicht in der direkten Sonne) zu trocknen, bis er absolut trocken ist.
- Selbstverständlich kannst du deinen Daunenschlafsack (bei Eignung sollte dies auf dem Schildchen stehen) auch einfach in der Waschmaschine waschen. Hierfür sollte der Schonwaschgang eingelegt werden und die Temperatur darf auch hier die 30 Grad nicht überschreiten.
- Du kannst deinen Daunenschlafsack sogar in den Trockner machen, so verteilen sich die Daunen danach besser im Schlafsack.
Tipps: Mache den Schlafsack erst nach ein paar Stunden an der Luft in den Trockner und lege nicht einfach den nassen Schlafsack direkt in den Trockner! Du kannst drei Tennisbälle in den Trockner mit dazugeben, die Temperatur bei maximal 30 Grad belassen, dann lösen sich die Klumpen der Daunen und bekommen wieder ihre Bauschkraft.
Wie wasche ich meinen Kunstfaserschlafsack?
Einen Kunstfaserschlafsack kannst du entweder von Hand waschen oder aber auch ganz einfach in die Waschmaschine geben. Ein Kunstfaserschlafsack heilt in der Regel mehr aus, als etwa ein Daunenschlafsack. Da die Daunen im Inneren fehlen und der Kunstfaserschlafsack nun einmal aus einer Füllung von Kunstfasern besteht, trocknet dieser auch schneller und ist allgemein robuster. Hier läuft man also nicht Gefahr, dass sich etwa ein Loch bildet und Daunen entweichen können.
Du solltest darauf achten, nur einen Schlafsack mit Kunstfasern auf einmal zu waschen, wenn deine Waschtrommel nicht extrem groß ist. Bei normal großen Maschinen sollte immer nur ein Schlafsack hineingegeben werden und ansonsten nichts mehr. Benutze nur Funktions- oder Feinwaschmittel und wenn sowas nicht im Haus ist, dann kannst du auch normales Waschmittel verwenden, jedoch sollte das eine Ausnahme sein. Bei 30 Grad im Schonwaschgang kannst du hier nicht besonders viel falsch machen. Mache am besten zwei Spülgänge, so können alle Waschmittelreste entfernt werden.
Pass bloß auf, dass du nicht versehentlich den Turbomodus einlegst und etwa auf 60 Grad hochstufst. In einem solchen Fall könnte sich der Kleber vom Kunststoff lösen und du müsstest deinen Schlafsack aus Kunstfasern nach einem falschen Waschvorgang wieder selbst zusammenkleben und/oder nähen.
Wie trockne ich meinen Schlafsack richtig?
Wer seinen Schlafsack waschen will, sollte viele Dinge beachten. Doch auch beim Schlafsack Trocknen an der Luft muss man mächtig aufpassen. Damit dieser keine Restfeuchte mehr behält, sollte er komplett trocken sein, ehe er verstaut wird. Hierfür muss er viele Stunden bis mehrere Tage lang an der frischen Luft trocknen. Wenn man ihn auf dem Balkon auf einem Wäscheständer trocknen möchte, ist es sehr ratsam, diesen bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit lieber reinzunehmen und im beheizten Innenraum zu trocknen. Du kannst deinen Schlafsack auch ein paar Mal umdrehen, damit die Innenseite besser trocknet.
Dasselbe gilt bei Regen, denn wenn der Regen den Schlafsack trifft, könnte dies schlimme Folgen haben. Restfeuchte könnte sich in Schimmel verwandeln und wer möchte schon in einem schimmeligen Schlafsack nächtigen?
Wie bewahre ich meinen Schlafsack richtig auf?
Vor allem für Daunenschlafsäcke gilt: Bewahre Deinen Schlafsack im unkomprimierten Zustand auf! Viele glauben, dass ein Schlafsack nach dem Waschvorgang wieder zusammengerollt werden kann (nachdem er vollständig getrocknet ist). Doch das sollte man tunlichst vermeiden und den Schlafsack lieber in seiner vollen Länge irgendwo auf den Schrank oder aber den Dachboden legen und dort genauso aufbewahren.
Der Grund ist vor allem die Erhaltung der Isolierungsschicht des Schlafsacks. Selbstverständlich kann er kurzzeitig zusammgengerollt werden (für den Transport), jedoch geht die Isolierung kaputt, wenn der Schlafsack über mehrere Monate oder sogar Jahre zusammengerollt aufbewahrt wird.
Wo kann ich meinen Schlafsack professionell reinigen lassen?
Wenn es sich um ein besonders hartnäckiges Problem handelt und auch nach dem Schlafsack waschen ein fieser Geruch im Schlafsack verbleibt, so sollte man ihn eventuell professionell reinigen lassen.
Hinweis: Manchmal riecht ein Schlafsack noch etwas nach dem Waschen, weil beim Trocknen Fehler gemacht wurden und nun etwas Restfeuchtigkeit verblieben ist. Das Trocknen sollte also genauso professionell angegangen werden wie das Waschen. Ist es bereits zu spät und man kann nicht mehr Herr der Lage werden, solltest du deinen Schlafsack professionell reinigen lassen.
Diesen Job übernimmt deine örtliche Reinigung sicher gerne, wobei du ihnen vorher erklären solltest, was genau das Problem ist. Ansonsten findest du im Internet sicherlich noch weitere Anbieter, die deinen Schlafsack professionell reinigen werden/können.
Fazit
Alles in allem ist das Reinigen eines Kunststoffschlafsacks oder aber Daunenschlafsacks keine Raketenwissenschaft. Dennoch ist dieser Vorgang mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen und ist vor allem, was die Handwäsche betrifft, mit viel Mühe verbunden. Dabei musst du sehr gut aufpassen, alles richtig machen, gut ausspülen und solltest keine Stellen vergessen.
Im Endeffekt ist die größte Schwierigkeit nicht unbedingt das Waschen selbst, denn das kann in den meisten Fällen auch die Maschine für dich übernehmen. Die meisten Probleme entstehen nämlich beim falschen Trockenvorgang des Schlafsacks, denn auch hier können bei falschem Vorgehen langfristige Schäden entstehen.
Entweder der Schlafsack wird in die direkte Sonne gehangen und verliert dadurch seine knallige Farbe oder aber, was noch schlimmer wäre: Die Daunen oder aber die Fasern im Schlafsack werden zu trocken und er verliert seine ursprüngliche Form und sieht nachher aus wie eine Gurke.
Zudem wird das Material dadurch brüchiger und verschleißt somit viel schneller. Sprich: Der Schlafsack wird nach solch einer Prozedur in der Sonne in den meisten Fällen sehr schnell unbrauchbar und es entstehen Löcher oder aber die Daunen entweichen durch Mikrorisse, welche sich dann in größere Risse verwandeln.
Wenn der Schlafsack zwar nicht in der prallen Sonne getrocknet wird, jedoch am Ende nicht richtig trocken wird, so ist das in der Regel ebenso, wenn nicht noch schlimmer. In einem solchen Fall finden nämlich Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen einen hervorragenden feuchten Nährboden inmitten der Restfeuchte im Schlafsack. Daraufhin bildet sich ein äußerst unangenehmer Geruch, den man in den meisten Fällen schwer bis gar nicht mehr loswird. Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob es sich einst um einen besonders hochwertigen oder aber günstigen Schlafsack gehandelt hat.
Das Schlafen darin wird einfach nicht mehr möglich sein, da die Restfeuchte einen Lebensraum für die unangenehm riechenden Organismen geschaffen hat und diese sind nicht mehr so leicht wegzubekommen. Selbst wenn man den Schlafsack nun komplett trocken bekommt und die feuchten Knubbel auseinander bekommt, so hält sich der einstige Geruch darin sehr lang und ist kaum wegzubekommen.
Da Bleichmittel und auch die Waschung bei „mikrobenfeindlichen“ 60 oder gar 95 Grad für Schlafsäcke nicht infrage kommen, hat man ein Problem, welches in den meisten Fällen nur noch von einem Profi gelöst werden kann. Da eine professionelle Reinigung sehr zeitaufwändig ist und der Reinigungsdienst auch etwas verdienen möchte, lohnt sich der finanzielle Aufwand nur in den wenigsten Fällen. Immerhin könnte man an dieser Stelle auch einfach einen komplett neuen Schlafsack kaufen.
Also nochmal zum besseren Einprägen: Das richtige Schlafsack Waschen ist zwar wichtig, jedoch ist auch der Trocknungsvorgang genauso, wenn nicht sogar noch wichtiger!
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Camping mit deinem frisch gewaschenen Schlafsack! 🙂